Neugestaltung Markt- und Kirchvorplatz Friedrichshagen – Kunst am Bau
Geladener Wettbewerb Kunst am Bau, Januar 2022
ANLASS UND ZIEL
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen fördert die Gestaltung von Plätzen im öffentlichen Raum und hat dafür ein Plätzeprogramm aufgelegt. Aus diesem Förderprogramm erfährt der Markt- und Kirchvorplatz in Berlin-Friedrichshagen eine gestalterische Ergänzung. Das Ziel dieser Maßnahme ist eine Aufwertung und Attraktivitätssteigerung im Erscheinungsbild und in der Aufenthaltsqualität des historischen Platzensembles im Zentrum von Friedrichshagen. Im Bereich des Marktplatzes werden ergänzende Pflanzungen und die Schaffung von zusätzlichen Aufenthaltsbereichen vorgenommen, der Kirchvorplatz erfährt eine Rekonstruktion seiner Gartenanlage.
Gemäß Anweisung Bau des Landes Berlin werden zu allen öffentlichen Baumaßnahmen des Hochbaus, Tiefbaus und Landschaftsbaus Mittel für Kunst am Bau bereitgestellt. Das Programm Kunst am Bau und Kunst im Stadtraum des Landes Berlin fördert die professionelle Bildende Kunst. Das Thema gibt der jeweilige Ort vor: Die stadträumliche und städtebauliche Lage, die architektonische Gestalt sowie die jeweils historische Dimension und soziale Situation des Ortes können Inhalt der Kunst am Bau sein. Dieser Zielstellung folgend kann die Kunst am Bau eine künstlerische Intervention und Akzentuierung im Stadtraum des historischen Ensembles vornehmen. Die Aufgabenstellung konzentriert sich auf den Marktplatz. Für den Entwurf der Kunst am Bau für den Markplatz Friedrichshagen schreibt das Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin einen nicht offenen einphasigen, anonymen Wettbewerb unter drei Kunstschaffenden aus.
AUSLOBER
Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin
Abteilung Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport
Bezirksstadtrat/in
Hans-Schmidt-Straße 6-8 12489 Berlin
WETTBEWERBSAUFGABE – ZIELSETZUNG
Der Marktplatz von Friedrichshagen weist ein vielfältiges Erscheinungsbild auf. In seiner Dimension entspricht er der historischen Stadtanlage des Siedlerortes Friedrichshagen aus dem 18. Jahrhundert. Die eingeschossigen Bauten, die den Platz zu seiner Entstehung einfassten, sind jedoch nicht erhalten. Stattdessen wird er von modernen Bauten und sogar auch von einem Hochhaus städtebaulich eingefasst. Nicht zuletzt auch das 2003 rekonstruierte Standbild des Preußenkönigs Friedrich II. verortet den Friedrichshagener Marktplatz zwischen Geschichte und Gegenwart.
Für den Friedrichshagener Marktplatz soll eine künstlerische Intervention entwickelt und gefunden werden, die sich in eine Beziehung zur räumlichen und zeitlichen Dimension des Ortes setzt. Im Unterschied zu den bereits vorhandenen Denkmälern des Platzes und im Verhältnis zu den verfügbaren Mitteln kann die Kunst punktuell, minimalinvasiv, zufällig und beiläufig sein. Die Kunst am Bau kann sich auch in einen Gegensatz und in einen Kontrast oder als eine bewusstseinserweiternde Ergänzung zum Standort darstellen. Dafür ist der Einsatz aller zeitgenössischen Kunstformen vorstellbar soweit sie im Rahmen der vorhandenen Mittel realisierbar und in der Öffentlichkeit dauerhaft beständig sind. Das Vorhaben und dieser Wettbewerb beabsichtigen die Schaffung eines zeitgenössischen Kunsterlebnisses jenseits von Stadtmöblierung, das die Erfahrungsmöglichkeiten auf dem Friedrichshagener Marktplatz erweitert und um eine ästhetische Dimension bereichert.
DER KÜNSTLERISCHE ARBEITSBEREICH
Der zentrale Platz des ursprünglichen Siedlerdorfes Friedrichshagen umfasst die Platzbereiche Markplatz und Kirchvorplatz. Als künstlerischer Arbeitsbereich für den Wettbewerb Kunst am Bau wird der Marktplatz vorgegeben, der Kirchvorplatz steht für die Kunst am Bau nicht zur Verfügung. Auf dem Marktplatz sind alle Raumbereiche für die Kunst am Bau verfügbar soweit deren Funktionalität durch die Kunst nicht grundsätzlich eingeschränkt wird. Das betrifft vor allem am Südrand des Platzes den Bereich des Wochenmarktes (alle Werktage einschließlich Samstag) und am Nordrand den neu zu schaffenden Klimabrunnen sowie die diesen einfassenden Sitzmöbel. Der engere Bereich des Denkmals für den „Alten Fritz“ kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht als künstlerischer Arbeitsbereich genutzt werden.